Simons Pilgergeschichte

Hier lest ihr eine selbst ausgedachte Pilgergeschichte von Simon:

Der Pilger

Es war einmal ein Mann, der brauchte und wollte Aufmerksamkeit von Gott. Um Gott näher zu sein, wollte er zu einer berühmten Pilgerstätte gehen. Es war heiß und so sollte es laut Wetterbericht auch die nächsten Tage bleiben. Der Mann fuhr zum Anfang des Weges, stellte sein Auto ab und machte sich mit seinem schweren Rucksack auf den Weg. Er wanderte und wanderte, bis er nicht mehr konnte und ruhte sich aus. Am nächsten Tag kam er zu einem Schild: „Noch 50km bis…“, der Rest war nicht mehr zu lesen. Und wieder lief er, bis er nicht mehr konnte. Hier schlug er sein Lager erneut auf und schlief schnell ein.


Am nächsten Tag kam er nach mehreren Stunden wieder an ein Schild: „Noch 100km bis…“, den Rest des Schildes konnte man nicht mehr lesen". Naja“, dachte sich der Pilger, der Schreiber dieses Schildes wird sich wohl verschrieben haben! Er dachte sich nichts dabei und lief weiter.


Am nächsten Tag traf der Mann auf eine Schar von Leuten, die vor einem Schild standen, worauf stand: Noch 150km bis …  Sie riefen aufgebracht: „Das hat doch keinen Sinn, die anderen sind schon gestern umgekehrt und wieder wird es länger… Wir kehren um! Komm mit uns Fremder, wir können dir in deiner Einsamkeit Gesellschaft leisten!“ Doch der Mann antwortete ruhig: „Nein, ich gehe weiter, und Gott wird mich dafür belohnen!“ Der Pilger hatte beschlossen, egal was passieren würde, weiter zu wandern. Er hatte neue Kraft aus seinem Glauben gewonnen. Doch jetzt, nach einem langen Tag, war er müde und er schlug sein Lager auf und schlief ein.


Am nächsten Tag lief er weiter. Er schaute nach unten. Ihm fiel auf, dass es unberührter Boden war, die Fußspuren hatten aufgehört  Außerdem bemerkte er, dass er etliche Blasen an den Füßen hatte und er humpelte: sein linkes Bein war umgeknickt.
Er ging weiter. Nach kurzem Fußmarsch kam er wieder an ein Schild: „Noch 500km bis…“. Nun wurde der Mann nachdenklich. Er beschloss noch eine Stunde zu laufen und dann umzukehren.


Nach einer Stunde langem und anstrengendem Marsch blieb er stehen. Alles tat ihm weh und er hatte Heimweh, nach seinem Haus, doch vor allen Dingen, nach seiner Frau und seinen Kindern.


Auf einmal sah er eine gerade dicke Linie im braunen Sand - auf dem Boden. Er überschritt sie und auf einmal passierte etwas Unglaubliches: Alles erhellte auf einmal und vor ihm öffnete sich ein großes Tor.


Plötzlich ertönte eine Stimme: „ Habe keine Angst, Sohn Abrahams, denn ich bin Gott, der Allmächtige“. „ Bin ich tot?“, fragte der Mann ängstlich. „Nein, ich habe dich auserwählt, mir Gesellschaft zu leisten. Dich erwarten Flüsse mit Honig und Bäume, mit prallen, roten Äpfeln. Du wurdest auserwählt, weil du der einzige bist, der jemals diesen Weg bis zum Ende gelaufen bist". Das Tor öffnete sich und es erschien eine weite Landschaft mit unvorstellbar schönen Dingen. Gott rief: „Doch du hast die Wahl, du kannst auch zurück zu deiner Familie!“ Da antwortete der Mann: „Ja, ich will zurück zu meiner Familie!“ „So soll es geschehen!“


Auf einmal war der Mann zu Hause, bei seiner Familie. „Danke, Gott, danke!“, flüsterte er ehrfürchtig.


So lebt er glücklich und zufrieden weiter mit seiner Familie. Und wenn er nicht gestorben ist, dann lebt er noch heute!!!