Hannes, 8 Jahre alt

Hannes geht gern schwimmen und spielt viel Fussball, vorne rechts, und schießt auch oft die Tore für seine Mannschaft. Letztes Jahr hat er für seine Oma als Weihnachtsgeschenk selber Gartenhandschuhe genäht. Seine Oma wohnt in England, bei ihr  gibt es an Weihnachten immer einen Christmas Cake, der wird mit vielen Rosinen und anderen Früchten gebacken.


Finn, 6 Jahre alt

Finn ist der Bruder von Hannes. Fahrradfahren findet er toll, und er guckt gerne Fernsehen. Aber das darf er nicht die ganze Zeit… Wenn Hannes und Finn mit ihren Eltern an Weihnachten zu ihrer Oma in England fahren, gibt es oft Truthahn zu essen. Der Truthahn hat einen  Knochen, der wie ein "V" aussieht. Den Brauch gibt es in einigen Familien zu Thanksgiving, bei Hannes und Finns Oma, wird er zu Weihnachten gemacht: Finn fasst an der einen Seite vom Knochen an, Hannes an der anderen Seite. Dann ziehen sie daran, bis der Knochen bricht. Derjenige von beiden, der das dickere Stück vom Knochen bekommt, darf sich etwas wünschen.



Yasin, 12 Jahre alt

Yasin wohnt in Mainz und geht in die siebte Klasse. Er macht gern Sport – Schwimmen, Fussball, Basketball – und jetzt will er auch bald Boxen ausprobieren. Er hat für das Kinderfunkkolleg auch erzählt, was er über Mohammed weiß und denkt. Das erfährt er in der Yunus-Emre-Moschee in Mainz, wo er oft samstags und sonntags in den Unterricht geht. Dort lernt er auch den Koran zu lesen. Yasin spielt Saz, die türkische Laute.


Melis, 7 Jahre alt

Melis wohnt auch in Mainz. Sie geht in die erste Klasse. Melis spielt gern mit ihren Pferden, keine echten, sondern Puppenpferde. Melis Vater heißt Fatih und ist Muslim, seine Eltern kommen aus der Türkei. Fatih ist in Deutschland aufgewachsen und hat früher kein Weihnachten gefeiert. Melis Mutter kommt aus Portugal und ist Christin. Die Familie feiert jetzt sowohl die muslimischen als auch die christlichen Feste. Melis findet das toll.

 

Liel, 14 Jahre alt

Liel wohnt in Offenbach. Sie hört gern Musik. Sie mag den Lichterschmuck, der in den Städten vor Weihnachten aufgehangen wird – bei ihr zuhause gibt es aber keinen Baum und keine Weihnachtsfeier. Liel und ihre Familie sind jüdisch und feiern Chanukka.

 


Henryk Fridman

Henryk Fridman ist Liels Vater und seit 15 Jahren Vorstand der jüdischen Gemeinde in Offenbach. Früher ist er öfters zu Freunden gegangen, die auch einen Tannenbaum mit Lichtern aufgestellt haben – dann haben sie Weihnukka gefeiert. Was das ist, und ob es dieses Fest wirklich gibt, erfährst du hier: Was ist Weihnukka?

 


Monika Konigorski, Journalistin

Ich heiße Monika Konigorski, bin Journalistin und arbeite vor allem für das Radio. Mich interessiert, wie die Welt funktioniert. Deswegen finde ich Wissenssendungen spannend. Mich interessiert, wie sich andere Menschen die Welt erklären. Deshalb habe ich Theologie studiert. Bräuche und Feste zeigen, was den Menschen wichtig ist. Ich habe vor ein paar Jahren mal ausprobiert, wie es ist, nicht Weihnachten zu feiern. Kein Geschenkestress, kein Gedränge auf dem Weihnachtsmarkt, kein süßlicher Plätzchenduft – das fand ich gut. Aber es ist schon ein bisschen seltsam, wenn um einen herum alle in Weihnachtsstimmung sind, nur man selber nicht. Die Straßen sind abends am 24. Dezember, also am Heiligen Abend, wie ausgestorben.